Ensemble sYn.de
Trecento plus Orient mal Avantgarde
»Das Exotische liegt manchmal nicht nur geographisch in der Ferne, sondern auch zeitlich, und so erscheint die Kombination aus alter europäischer und neuer nicht-europäischer Musik auf einmal ganz natürlich. Zumindest, wenn sie von einem solch präzisen und inspiriert aufspielenden Ensemble wie Syn.de vorgetragen wird.«
Mit dieser Preisbegründung hievte Hessens Jury das Quartett ins Finale des Bundeswettbewerbs »creole – globale Musik aus Deutschland« 2009 in Berlin.
Italienische Trecentomusik mit ihrer Dichte verschmilzt bei sYn.de mit den verwirrend krummen Metren eines Horo, trifft auf imaginäre Balkan-Melodien und indische Silbensprache, wird angereichert mit einer Prise verspielter Barockornamentik, dazwischen avantgardistisches Stock-Schlagen. Abgerundet wird das fulminante Gemisch durch altägyptische Fingerspiele auf skandinavischen Saiten zur süddeutschen Quadratflöte – sYnergetisches Klangkonglomerat oder eine Synde?
Neues Programm
Das Lachen der Unendlichkeit
Kontinua zwischen Mittelalter und Surrealismus
Eine literarisch-musikalische Betrachtung des Wiederkehrenden
oder
eine hör- und spürbare Forschungsreise
in Klang und Wort
zu den ungezählten Enden der Unendlichkeit
Musik und Texte aus mehr als 2 Jahrtausenden.
Text: Thos Renneberg
Hier finden Sie den aktuellen Trailer.
Besetzung
Meike Herzig: Blockflöten, Fujara, Serpent
Meike Herzig studierte Blockflöte bei Günther Höller in Köln sowie am Sweelinck Conservatorium in Amsterdam bei Walter van Hauwe. Alte Musik interpretiert sie solistisch und in Ensembles wie z. B. »Bois de Cologne« und »Chant des grillons« oder auch gemeinsam mit der Sängerin Maria Jonas (CD »Stella Splendens«). 2011 erscheint Meike Herzigs neue CD mit Musik aus dem Squarcialupi Codex. Seit 1997 widmet sie sich auch Jazz und Improvisierter Musik, z. B. »Farce de Froppe« beim New Jazz Festival Moers. Von 1999 bis 2004 spielte sie mit Albrecht Maurer (Geige) und Ludger Singer (Clavichord) im »Trio delight« teilimprovisierte Musik auf vielen Festivals. Gemeinsam mit Detlef Brenken (Subbassflöte), Sue Schlotte (Cello) und Mitch Heinrich (Lyrik und Stimme) gründete sie 2005 das Ensemble für improvisierte Musik »Die Subunternehmer«.
Katharina Dustmann: Rahmentrommeln, Riqq, Zarb
Katharina Dustmann spezialisierte sich nach einer Ausbildung an verschiedenen historischen Holzblasinstrumenten auf orientalische und mediterrane Perkussion. Sie erlernte das klassisch-persische Spiel der Zarb bei Naser Mehraver und Reza Samani in Köln, das Rahmentrommel-Spiel an der Bayerischen Musikakademie bei Glen Velez, Tamburello bei Carlo Rizzo. Seit 1988 ist sie international bei Konzerten, CD-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen tätig – u. a. mit den Ensembles »Oni Wytars«, »Katharco Consort«, »Ensemble Kapsberger«, »Unicorn«, »Accentus«, »Armonico Tributo«, »Els Trobadors«, »Ensemble Lule«, »Ars Choralis Coeln«, dem Rias Kammerchor und mit René Clemencic. Sie ist Mitbegründerin des »Studio Katharco« und arbeitet seit 1989 als Komponistin und Aufnahmeleiterin bei Musiktheaterproduktionen sowie filmischen- und multimedialen Projekten.
Nils Tannert: Marimba, Thavil, Djembe, Caxixi
Nils Tannert studierte bei Isao Nakamura in Karlsruhe und schloss sein künstlerisches Aufbaustudium 1996 mit Auszeichnung ab. Er beschäftigt sich in verschiedenen Projekten mit afro-kubanischer und indischer Perkussion, mit Flamenco, Tanz- und Musiktheater, arbeitete u. a. mit Vinko Globokar, Peter Eötvös und Mauricio Kagel zusammen, ist Mitglied des »Janus-Quintetts« und wirkt in Projekten des Ensembles »Oni Wytars« mit. Er erhielt 1992 den Förderpreis der Stadt Essen in der Wertung »Schlagzeug Solo«, war 1994 Stipendiat der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik und gewann 1998 einen 2. Preis beim multikulturellen Musikwettbewerb »Querbeet« des swr mit der Gruppe »Raviindra«. Seit 2001 intensive Auseinandersetzung mit der Bewegung und Kunst des japanischen Trommelspiels, Mitwirkung bei zahlreichen Groß-Events.
Marco Ambrosini: Nyckelharpa, Seljeflöjt
Marco Ambrosini wurde 1964 in Forlì (Italien) geboren. Violin- und Kompositionsstudium in Ancona und Pesaro, danach Zusammenarbeit mit der »Orchestra Filarmonica Marchigiana« und verschiedenen Ensembles für Alte, Barock- und Zeitgenössische Musik in Italien. 1982 in Innsbruck Gründung (mit Peter Rabanser) des internationalen Ensembles »Oni Wytars«. Seit 1990 Solist beim »Clemencic Consort« Wien, seit 1991 künstlerischer Leiter (mit Katharina Dustmann) des Studio »Katharco – sound:creations«. Co-Autor (mit Michael Posch) des Lehrbuches »Einführung in die mittelalterliche Musik«. Weltweite Konzerttätigkeit, mehr als 100 CD-Produktionen sowie Rundfunk- und Fernsehaufnahmen als Komponist, Solist oder als Mitglied verschiedenster Ensembles.